Zurück zu uns selbst - Wunsch für 2021

Zurück zu uns selbst – Wunsch für 2021

 

Im letzten, etwas anderen Jahr 2020, ist mir aufgefallen, wie viele ihre Mitmenschen beobachten, anstelle von „vor der eigenen Türe zu kehren“. Z.B. hat man seine Maske vergessen, wurde gleich mit dem Finger auf einem gezeigt. Meist kam eine aussenstehende, oft sogar völlig fremde Person, die einem genaustens mitteilte, was doch zu tun oder zu lassen sei.

 

Wieso bloss sind wir Mensch so nach aussen gewandt? Wieso ist es so wichtig, was andere tun oder nicht tun, denken oder nicht denken? Viel wichtiger wäre doch, dass wir zu UNS zurück kehren, UNS reflektieren, UNS hinterfragen und UNS leben!

 

Dies ist meine Aufforderung fürs neue Jahr: Schaut zuerst bei euch selber, räumt da auf, investiert da Energie und lasst die anderen ihr Ding tun. Wir sind nicht dazu da, um andere zu beurteilen oder verurteilen, sondern wir sind dazu da, um uns selbst am besten zu entwickeln in UNSEREM Leben.

 

Auch im Pferdebereich gibt es für mich ein wichtiges Thema, über welches ich meine Gedanken mitteilen möchte:

Im Horsemanship kommt immer wieder die Aussauge von Respekt und Vertrauen und man kennt Sätze wie: „In wahrem Respekt steckt keine Angst.“ Aber was ist eigentlich Respekt und wie erlange ich ihn, respektiv muss ich ihn überhaupt erlangen?

 

Respekt, meiner Meinung nach, kann nicht erarbeitet werden, in dem man nur bestimmte Übungen macht, in dem man Entscheidungen trifft und konseqent handelt: Angenommen ich habe Stress im Alltag, mit Kindern, Weihnachten, Corona und ich gehe mit all diesem „Ballast“ in den Stall. Ich schaffe es nicht abzuschalten, bei mir zu bleiben und das Pferd als sensibles Wesen spürt meine Energie oder eben Negativ-Energie. Weshalb sollte es nun Respekt haben? Meine Ausstrahlung zeigt, dass ich selbst mit dem Leben kurzfristig überfordert bin und es spürt meine Unsicherheit, die Angst, die Verärgerung, die Emotionalität... Ich kann mir so mit keiner Übung und auch mit keinem dreimal Peitsche auf die Nase schlagen Respekt „erarbeiten“.

 

Respekt beginnt für mich bei mir! Indem ich selber „zu mir komme“ und anfange in mir zufrieden zu sein. Wenn ich positive Energie habe und zwar nicht, indem ich die Energie von anderen raube, sondern weil ich zu mir schaue, für meine eigene Energie Verantwortung übernehme. Treffe ich andere oder eben Pferde sollte es ein Energie-Austausch werden und nicht ein gegenseitiges Energie-Entziehen. Erst wenn ich bei mir sein kann, zufrieden in meinem Leben und im Moment, die stressigen Alltagssituationen hinter mir lassen kann und dann ganz in die Welt der Pferde eintauche, im Jetzt, bei meiner positiven Energie - erst dann verdiene ich mir der Respekt und er kommt von alleine.

Wahrer Respekt in Form von gegenseitiger Achtung, von einem Begegnen auf Augenhöhe, von gegenseitiger Kommunikation, Mitteilung und Wahrnehmung, Vertrauen, Füreinander und Miteinander.

 

Das gleiche gilt unter Menschen. Diejenigen, die einen Raum betreten und ihn mit „Licht“ füllen, die andere motivieren können, die auch wenn es herausfordernd ist, ein Lächeln und die Lebensfreude behalten, in deren Nähe man sich „wohl“ fühlt, haben sofort unsere Achtung, unseren Respekt. Sie müssen nicht hineinkommen und auf den Tisch hauen und beweisen, was sie können. Sie sind einfach wie sie sind: Vorbilder!

 

Für dieses noch junge Jahr wünsche ich mir, dass wir immer mehr zu Vorbildern werden. Dass jeder mehr bei sich bleibt, schaut was ihm gut tut, wir nicht andere Lebewesen benutzen, um unsere Energie aufzuladen, sondern bei uns selber das Feuer entfachen und pflegen und andere mit dieser positiven Energie anstecken können.

 

Im diesem Sinne wünsche ich euch allen ein „bei sich befindendes“, energievolles 2021 mit wunderschönen, berührenden Momenten, spannenden Entdeckungen und unzähligen glücklichen Stunden.

 

Alles Liebe

Ilena